Die Sehne möchte ab und zu gewachst werden. Dies gilt für alle Bogentypen gleichermaßen. Eine gut gewachste Sehne nimmt zum einen bei Regen nicht so viel Wasser auf und erlaubt auch bei Regen noch akzeptable Schüsse. Gleichzeitig werden durch das Wachsen der Sehne kleine Unebenheiten in der Sehne ausgeglichen und die einzelnen Sehnenstränge können sich reibungsarm aneinander schmiegen. Eine gewachste Sehne erlaubt ein konstanteres Schießen.

 

Sehne: Sehne wachsen

Das Wachsen der Sehne erfolgt für alle Bogenarten auf die identische Weise. Zuerst beschafft man sich im Fachhandel Sehnenwachs. Das Sehnenwachs ist für ein paar Euro zu bekommen.

Links ist ein Sehnenwachs abgebildet.

Das Sehnenwachs wird auf die aufgespannte Sehne von allen Seiten aufgetragen. Dies geschieht auf einem aufgespannten Bogen. Dabei wird das Wachs auf die freien Sehnenstränge aufgetragen. Die Mittenumwicklung und die Endwicklungen der Sehne werden NICHT gewachst.

Ihr werdet feststellen, dass das Sehnenwachs ungleichmäßig auf der Sehne verteilt ist. Dies ist kein Problem, denn nun muss das Sehnenwachs noch in die Sehne eingerieben werden.

Zum einreiben des Sehnenwachs nimmt man am besten ein festes Tuch. Das Tuch sollte man mehrfach umschlagen, da bei dem anschließenden Reiben sehr hohe Temperaturen entstehen.

Diese Temperaturen sind auch wichtig, das Wachs soll nämlich durch das Erwärmen in die Sehnenstränge eindringen und sich so gleichmäßig verteilen.

Also, fleißig reiben!

Wann muss die Sehne gewachst werden? Wenn die Sehne sich verfärbt und blass wird, ist es zu spät. Die Sehne sollte, in Abhängigkeit von der Benutzung und der Belastung, von Zeit zu Zeit gewachst werden.

Wie viel Wachs muss auf die Sehne? Man sollte die moderne Wettkampfsehne nicht im Wachs baden, die Sehne nimmt durch das Wachsen Gewicht auf und jeder Bogenschütze möchte eine leichte und schnelle Sehne. Bei einer Dacronsehne für einen Holzbogen ist dies umgekehrt. Nur eine intensiv gewachste Dacronsehne leistet gute Schießleistungen. Die Dacronsehne kann aufgrund ihrer Eigenschaft sehr viel Wasser aufnehmen und muss wegen der hohen Dehnfähigkeit enormen Belastungen aushalten.

Für eine Wettkampfsehne möchte man wenig Gewicht auf der Sehne haben. Überschüssiges Wachs wird daher mit einem Nähgarn entfernt. Dabei schlingt man das Garn einmal um die Sehne und zieht das Garn von oben nach unten die Sehne entlang. Das überschüssige Wachs wird dabei von der Sehne abgestreift.

 

Wenn eine Sehne hauptsächlich aus Dyneema besteht, muss man beim Wachsen vorsichtig sein und nicht zu stark reiben. Das Dyneema ist ein wirklich gutes und effektives Sehnenmaterial, aber schmilzt bei 120 ° C und bei ca. 70° C beginnt das Dyneema, weich zu werden. Der Schütze sollte sein Material kennen und, falls Dyneema enthalten ist, mit dem Reiben nicht übertreiben, man will die Sehne ja schützen und nicht beschädigen.