Der Bogen ist einem lieb und teuer. Er sollte daher vom Bogenschützen auch entsprechend gepflegt werden. Keine Angst: Der Bogen als solcher ist recht pflegeleicht und wartungsarm. Jedoch muss man darauf achten, den Bogen nicht falsch zu behandeln. Hierzu gehört sicherlich an erster Stelle, dass von Zeit zu Zeit alle Schrauben am Bogen kontrolliert und nachgezogen werden. Wenn irgendwann das Visier abfällt, dann hat dies NICHTS mit schlechter Qualität des Bogens zu tun oder mit dem böse Händler, der den Bogen verkauft hat. Das Material liegt in Verantwortung des Bogenschützen und Schrauben können sich lockern, daher müssen Schrauben kontrolliert und wieder festgezogen werden.

Den Bogen pflegen und aufbewahren

Der Bogen sollte auf keinen Fall bei großer Sommerhitze im Auto gelagert werden, dies gilt besonders für moderne Recurve- und Compound-Turnierbögen. Im Auto entstehen schnell hohe Temperaturen und gerade die hochgezüchteten Bögen sind aus verschiedenen Materialien gefertigt, die in ihrer Kombination die guten Wurfleistungen erzielen. Aber auch die verschiedenen Materialen, aus denen ein Hochleistungswurfarm besteht, schaffen auch das Problem, dass sich die verschiedenen Materialien bei höheren Temperaturen unterschiedlich ausdehnen. Dies kann bei den modernen Hochleistungs-Wurfarmen (z. B. G3, CFX, WINEX, Inno, Formular, etc.) zu schwerwiegenden Beschädigungen führen. Dann kann aus einem 500 Euro teurem Wurfarmpaar schon einmal Schrott entstehen.

Natürlich muss man zu den Turnieren den Bogen im Auto befördern, man sollte diese Fahrten aber auf das Notwendigste beschränken und das Auto im Schatten und auf keinen Fall den ganzen Tag über in der prallen Sonne parken.

Die preiswerten Holzbögen sind nicht so empfindlich mit der Hitze, da hier häufig gleiche Materialien verwendet werden und daher auch weniger Spannungen durch Dehnung entstehen.

Wenn der Bogen gelagert wird, sollte man den Recurvebogen auf jeden Fall abspannen. Die Wurfarme halten in der Regel viele Jahre und viele tausend Schüsse. Wenn jedoch die Wurfarme immer aufgespannt bleiben, verlieren sie zuerst ein wenig an Leistung und später macht dann das Bogenschießen keinen Spaß mehr. Ergo, den Recurvebogen immer entspannen!
Wenn man einen Turniertag hat, kann der Bogen durchaus den kompletten Tag aufgespannt bleiben, das macht dem Bogen nichts, sofern er abends wieder abgespannt wird und sich so erholen kann.

Der Compoundbogen bleibt übrigens immer aufgespannt. Wer hat zu Hause schon eine Bogenpresse mit der man den Compoundbogen abspannen könnte? Der Compoundbogen wird zwei Mal im Jahr, wenn es in die Winter- oder in die Sommersaison geht, neu getunt und erhält bei dieser Gelegenheit auch wieder eine neue Sehne.

Der Bogen sollte in einem Bogenkoffer gelagert werden. Da ist er geschützt vor Staub und eventuellen Beschädigungen.

Bei jedem Training oder Turnier muss der Bogen gründlich geprüft werden. Nach jedem Schuss kann sich eine Beschädigung an Pfeil, Pfeilauflage, Visier, Wurfarm, Sehne oder Mittelteil eingestellt haben. Häufig kann man einige hundert oder gar tausend Schüsse schießen, ohne dass etwas passiert, aber nach jedem Schuss kann eine Beschädigung entstanden sein. Daher muss vor Beginn und bei Abschluss des Schießens das Material immer gründlich auf Veränderungen oder Risse geprüft werden.

Am häufigsten erlebt man bei Turnieren, dass sich Schrauben vom Bogen lösen. Der Bogenschütze ist für das Material verantwortlich und bei den enormen Kräften, die auf den Bogen wirken, können sich nicht nur Schrauben lockern, sie lockern sich auf jeden Fall. Es ist nur eine Frage der Zeit. Wer bei einem Turnier nicht böse überrascht werden möchte, kontrolliert sein Material und stellt lockere Schrauben fest und zieht diese wieder an.

Wer seinem Bogen etwas Gutes tun möchte, kann mit Autopolitur Wurfarme und das Mittelteil behandeln (gilt nicht für Holzbögen). Genauso wichtig ist es, von Zeit zu Zeit die Sehne zu wachsen und so die Konstanz der Wurfleistung zu erhalten und die Sehne damit unempfindlicher für Regen zu machen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man diese Ratschläge wohlwollend zur Kenntnis nimmt, jedoch nie die Zeit findet, die erforderliche Materialpflege wirklich durchzuführen. Daher sollte man sich im Kalender Termine markieren und sich Zeit nehmen. Die Sehne braucht in der Saison vielleicht nur einmal oder zweimal gewachst zu werden. Das ist wirklich kein großer Aufwand, man braucht dafür oft nur eine Erinnerung.

 

Die Materialkontrolle hingegen ein MUSS bei jedem Bogenschießen. Je früher ein Problem erkannt wird, umso günstiger ist das.